Fa.Nobel Biocare, Referat unter Leitung der Van Ghemen, Berlin 2014
Behandlungsplanung und Überlegungen für eine bessere Lebensqualität
Es handelt sich um kein chirurgisches, sondern um ein prothetisches Konzept.
Die Lebenserwartung steigt in den nächsten Jahren um ca. 20%. Trotz zahlreicher zahnmedizinischer Maßnahme zeichnet sich eine deutliche Zunahme unbezahnter Kiefer bei Patienten >65 Jahre ab.
Wenn Zähne erstmal verlorengegangen sind, schwindet auch der Kieferknochen. Resultat sind Gesichtsveränderungen durch atrophierte Ober- und Unterkiefer.
Dennoch sollte man möglichst nicht warten, bis die Zähne durch Knochenabbau so locker geworden sind, dass sie fast selbständig herausfallen. Vielmehr sollte man den Zeitpunkt einer Extraktion von nicht mehr erhaltungswürdigen Zähnen im Sinne einer Implantatversorgung entsprechend so wählen, damit auch für dieses Konzept noch entsprechender Kieferknochen zum Implantieren vorhanden ist.
Minimum einer UK-Implantatversorgung sind 2 Implantate
Minimaldiagnostik ist ein OPTG
Optimale Planung erhält man mit dem DVT: Informationsgewinn ist dreidimensional
Situationen mit ausreichend Knochenangebot:
Angestrebt werden soll „implantatgetragener ZE“
Voraussetzung für dessen Gelingen:
Nachteile: höherer Aufwand – höhere Kosten
Vorteile: frühzeitige Belastung – besserer Halt – zufriedenere Patienten
All on 4 - Konzept für die Situation mit reduziertem Knochenangebot:
Es ermöglicht festsitzenden Zahnersatz auf 4 Implantaten,
2 mittlere gerade und 2 distale schräge Implantatinsertionen,
Die Implantate werden so inseriert, um im OK die Perforation der Kieferhöhlenwand zu umgehen und im UK nicht das Foramen mentale bzw. den N. alveolaris inferior zu verletzen.
Optimalste Lösung wäre 12 und 22 gerade Implantate, 15 und 25 als schräge Implantate und die ersten Molaren als Anhänger. Das ganze über einen Steg gebunden zur starren Einheit. Denkbar wäre den festsitzenden Zahnersatz als „ bedingt abnehmbare“ z.B. als okklusal aufgeschraubte Konstruktion zu gestalten.
Ähnlich stellt sich die Variante im UK dar.
Voraussetzung für die Neigung der Implantate sind 10mm Länge und 5mm Knochenbreite
Das Konzept ist konzipiert für festsitzenden und herausnehmbaren ZE
ZIELE des All on 4- Konzeptes:
Nachteile: wenn intraoperativ ein Implantat nicht primärstabil ist oder
wenn der Winkel bzw. die Neigung bei der Implantatpositionierung nicht stimmt,
zwingende Voraussetzung ist immer:
Empfehlenswert ist navigiertes Implantieren als Risikominimierung
Inzwischen wurden 8000 Implantate klinisch getestet