Dr.Igelhaut in Memmingen 2012
Weichgewebsmanagement und prothetische Suprakonstruktionen
Schmerzen nach 3 Tagen = nicht normal
Normal = keine Beschwerden, deshalb präoperativ mit Analgetika abdecken
(aller 5-6 Stunden den ersten Tag, anschließend nach Bedarf)
Bei großen Augmentationen sowie längerer OP-Dauer zusätzlich mit Antibiose abschirmen
Zylindrische Implantate – Überhitzung – Knochennekrosen – Implantatverlust
Überhitzung ist nach 10 Tagen im Rö-Bild sichtbar
Schlecht aussehende Wunde:
Normal = angeschwollene Wunde, ödem- und Hämatombildung,
vor allem bei warmen Wetter sog. „Abszesswetter“
zunächst kommt es zur Fibrinbildung – „Fibrinbelag“, um die Oberfläche außerhalb des Körpers zu schließen:
innen = Wunde „weiß“ aussehend
außen = Wunde rötlich aussehend
FIBRIN ist die nekrose des Epithels, Ursachen sind ev.
Quetschung oder falsche Schnittführung, z.B. wenn zu weit lingual oder iszisal geschnitten wird, dann wird Endversorgung von der lingualen Seite gekappt, d.h. es gibt keine Gefäßversorgung mehr nach palatinal/lingual
Druckstellen durch Interimsersatz sowie Wunddehiszenz bzw. Nahtdehiszenz sind die wichtigsten postoperativen Komplikationen in der Implantatchirurgie
2.Iatrogene Fehler (primäre, häufigste Ursache)
Kritischste Zeitpunkt nach der Implantattion = die ersten 4 Wochen
Je näher ein Wundrand durch die Naht adaptiert werden kann, um so schneller kommt es wieder zur Gefäß-Blut-Versorgung
„Rosa-Ästhetik“ – verantwortlich ist der ZA
„Weiße Ästhetik“ – verantwortlich ist der ZT
Viele Rezessionen kann man kieferorthopädisch vorbeuegn, z.B. die Rezession an 11 ist immer schwer im nachhinein zu lösen
„Ästhetische Zone“ – immer von Zahn 15 bis 25
In diesem Bereich sind Überkonturierungen und Rezessionen
immer ein Misserfolg
Um Misserfolge diesbezüglich zu vermeiden, niemals ein Implantat an die bukkale Lamelle positionieren, sondern nach palatinal/lingual, d.h. Implantat 1mm hinter die Tangente
Blugefäße ziehen von posterior nach anterior, deshalb vertikalen Entlastungsschnitt immer nur anterior
Beginn der Schnittführung immer am LINE-Engel (distaler Bereich nach anterior)
Vertikale Schnittführung bogenförmig und verjüngend ins Vestibulum auslaufend, um den Lappen besser zu dehnen
Grundsätzlich „Voll-Lappen“ meiden
Sobald man Weichgewebe aufbauen will, verbleibt das Periost immer auf dem Knochen
Wenn aber Knochen aufgebaut werden soll, d.h. wenn man augmentiert,
dann immer Muko-Periostlappen bilden, außerhalb des Augmentationsbereiches muss man wieder in den Splitlappen übergehen, da er sich extrem gut dehnen lässt.
Niemals den Lappen mit dem Langenbeck quetschen
Lappenhandling immer mit Mikropinzetten, scharfen Klingen (15c), nur tupfend vorgehen mit scharfen Instrumenten
Scharfes Durchtrennen ist immer atraumatischer als mit dem Rasparatorium, Schwierigkeit liegt nur in den untersichgehenden Stellen, da der ausgedünnte Lappen schnell perforiert,
wichtig ist die Bildung eines Mukosalappens , Periost wird belassen und nicht durchtrennt, das sieht man hinterher an der Farbe der Gingiva
Der Lappen muss über den Schnittrand sich dehnen können, da er später kontrahiert
Die Nähte sollten Richtung Lippe-Wange gelegt werden, denn passiv abziehen beim Nähen ist besser als Quetschung
Lappenpositionierung:
Fixationsnähte mittels überkreuzte tiefe Matrazennähte, diese Nähte vermeiden den Zug auf den Schnittrand
Anschließend Haltenähte bzw. Einzelknopfnähte über den Papillen mit monophilen Nähten (6,0 und7,O)
Revaskularisation = Gefäßneubildung
Niemals in den ersten 5 Tagen mit CHX spülen, das würde die Fibroblasten zerstören, immer nur konzentrierten Salbeitee
Die Mikrochirurgie verläuft wesentlich schneller als die makrochirurgie hinsischtlich der Revasularisationsvorgänge. Der Unterschied liegt vor allem in der ersten Wochen,
begünstigt wird das ganze durch ein thrombozytenreiches Plasma „PRP“, was in den ersten 10Tagen zur signifikant beschleunigten Wundheilung beiträgt (30% PRP, danach nur noch 7%)
Implantatabstände
Zahn – Implantat : 2mm
Implantat – Implantat : 4mm außerhalb der ästhetischen Zone
5mm innerhalb der ästhetischen Zone
i.R. kommt es zum Misserfolg wenn man zwischen Implantat 13 und 11 ein Implantat Regio 12 positioniert
Grundregel: in der ästhetischen Zone kein Implantat nebeneinander, denn zwischen zwei Implantaten schafft man max. 3mm Gingiba aufzubauen, da eine zu geringe Ernährung vorhanden ist
Ansonsten zwischen Implantat und BZG
Zwischen Zahn und BZG
Sowie Implantat- BZG – Implantat Kann man bis zu 6mm Gingivahöhe aufbauen
Wenn eine Situation von Implantaten 12,11,21,22 vorliegt, sollte man zwei davon „schlafen“ legen und entweder eine Brücke oder kronenblock mit Extensionsgliedern anfertigen
Nie implantieren, bevor man nicht lingual getastet hat – dies nur im DVT und CT sichtbar,
Falls Patient in Gefahr gerät, z.B. durch starke Blutung, sofort den Notarzt, Patient intubieren, ERSTICKUNGSGEFAHR!
Verletzt wurde dann die Arteria lingualis: Anschwellen des Mundbodens
Bei Verletzung der Arteria palatina, umschlingen mit einer Naht, Hauptast stirbt jedoch aufgrund der vielen Anastomosen nicht ab
deshalb: immer zahnerhaltend arbeiten, denn aufgrund des vorhandenen Ligaments wird der Knochen erhalten, das schafft man beim Implantat nicht
bei einer Parodontitis dauert der Prozess oft Jahrzehnte lang,
eine Periimplantitis am Implantat ist bei 50% der Patienten nach 7Jahren vorhanden
deshalb: Früherkennung einer Mukositis
VORSICHT beim Sondieren,
denn man trifft beim Sondieren auf den Knochen und verursacht Infektion, Entzündung und Bakterien dringen in die Tiefe, denn die Verbindung durch die Sharpeysche Fasern fehlt,
deshalb: nur mit der Klicksonde mit 0,2Ncm sondieren,
wenn es blutet, ist i.R. eine Entzündung vorhanden,
zusätzlich sollte man im zwei-Finger-System hinsichtlich Sekrteaustritt prüfen
Alarm wäre, wenn das Sekret „gelblich“ scheint – PUS vorhanden Oder „rötlich“ scheint - Entzündung vorhanden als Beginn einer Periimplantitis, wenn nicht therapiert wird
MUCOSITIS = reversibel, eine PERIIMPLANTITIS ist irreversibel
Fast alle Patienten haben Probleme mit einer Mukositis nach ca. 5-7Jahren entsprechend der vorhandenen Immunabwehr
- approximale Faern mit 15c-Klinge trennen
- mit Periotom luxieren. Mit scharfen Löffel excavieren
- tasten, ob bukkale Wand intakt ist
Oder „orthodonte Extraktion“, d.h. Zahn dekapitieren bis auf Zhanfleischniveau, Magneten auf Stumpf und Prothese, Zahn wird in 6 Behandlungsschritten langsam entfernt. Ziel ist die neue Knochenbildung, Dauer jedoch 3/4Jahr, danach möglichst einen BG-Kombi-Lappen und dann erst implantieren
Oder Zahn wird dekapitiert und gekürzt bis unter Zahnfleischniveau, bis Gingiva darüber wächst. Es entsteht viel keratinisierte Gingiva. Wenn insegesamt der Zahnstumpf um 3mm gekürzt wurde, dann Extraktion und anschleißend die Implantation
Ob eine intakte Alveole vorliegt weiß man nur, wenn man die biologische Breite bestimmt,
dies wiederum kann man nur anhand des Nachbarzahnes mesial, man misst die Distanz zwischen bukkaler und lingualer Ebene. Bestimmt man 4mm, dann liegt intakte Alveole vor, sind es nur 2-3mm, liegt bereits ein Defizit an Knochen vor
ZIEL = 2mm Knochen circulär um das Implantat, um Knochen und Weichgewebe zu erhalten
(man sagt praktisch bezogen: wenn man 2mm vom bukkalen Knochen weg das Implantat inseriert, so liegt man i.R. mit 1mm hinter der Tangente.
Jeder Implantatdurchmesser richtet sich aus nach der Horizontalen, beim Ausmessen der Sagittalen, d.h. der Abstand von der bukkalen Wand nach lingual sollte mindestens 4mm betragen
Wenn Weichgewebe zu dünn ist, baut sich Knochen ab
Wenn Weichgewebe zu dick ist, resultiert chronische Gingivitis
Wenn Weichgewebe <2mm ist, hat Platformswitch keinen Effekt
d.h. Weichgewebe ist der Schlüssel zum ästhetischen Erfolg, nicht der Knochen
Bukkaler Mukosarand wächst nicht nach, nur die Papille bis 2 Jahre, deshalb Geduld und Mut zur Lücke,, die Papille kommt durch den Kontaktpunkt von selbst
Implantate mit Platformswitch auch auf Knocenniveau platzieren
Es macht keinen Sinn, Implantate tiefer unter die Knochengrenze zu setzen, denn man verliert Knochen und Gewebe,
deshalb immer auf Knochenrand oder 0,5mm darüber
Bei hartem Knochen – Osteotomtechnik
Bei weichem Knochen - Fräsen/Bohren
Ridge-Preservation (Augmentation) = der sichere Weg zum Erfolg
Der kompliziertere Weg ist Extraktion und Sofortimplantation sowie wenn der zu extrahierende Zahn zu weit nach bukkal steht, dann besser kieferorthopädische Zusammenarbeit anstreben
Freilegungstechniken
Verpönt ist die Excisionstechnik mit Stanze, Scalpell, Elektrotom und Laser
Wenn freigelegt wird, soll man Gewebe verlagern,
deshalb: Verschiebelappen nach Vence
erreichen will man ein Minimum an befestigter Gingiva ( 3mm bukkal und 3mm oral) , d.h. 6mm insgesamt, immer über einen Mucosaschnitt und wenn die Gingiva sehr dünn ist, dann Inzisionsführung nach oral verlegen
anzustreben ist immer die „Verdrängunstechnik“:, d.h. nach lingual verdrängt man und nach bukkal verschiebt man, d.h. nach lingual verliert man befestigte Gingiva durch Verdrängen
angestrebt wird heute: Freilegen und Einbringen der Abutments, d,h. man formt das Weichgewebe nach den definitiven Abutments aus
Roll-Lappen ist die am meisten angewandte Technik, diese Technik sichert den Mukosastand, vor allem bei A1-Fällen (dünner plastischer Gingiva)
Palacci-Technik im ästhetisch relevanten Bereich, d.h. es werden kleine gestielte Lappen als Papillenlappen eingschwenkt nach approximal