MODUL 2012 Prof.Dr.Schmidinger
"Einstieg in die Implantologie"
UK –Funktionen: Öffnen,Schliessen,Saugen
Kauen, Beissen
Phonation und nonverbale Funktionen
Wichtigste Muskulatur = die Zungenmuskulatur,
in diesem Bereich ist i.R. wenig Knochen, um Zähne zu fixieren,
vestibulär schwindet der Knochen schneller als lingual
mitunter liegt die Mundbodenmuskulatur höher als der Alveolarfortsatz
Ist der Kieferknochen = oder > als 4mm abgebaut,
ist i.R. ein Knochenaufbau für festsitzenden ZE oder nur noch herausnehmbarer ZE
möglich, indem man mit Kunststoff Knochen und Zahnfleisch aufbauen kann
Implantatachsen
Prinzipiell ist eine prothetisch ausgerichtete Implantatachse anzustreben,
aber u.U. ist im UK-SZG keine zahnachsengerechte Implantation mehr möglich
d.h. zuviel Knochen hat sich inzwischen von bukkal nach lingual abgebaut, dass nur noch eine umgekehrte, der ehemaligen Zahnachse entgegengesetzte Richtung des Implantats möglich ist, vor allem im UK-FZG.
Grund: A. lingualis und die A.sublingualis, die bei Verletzung zu
lebensbedrohlichen Blutungen ins Mediastinum führen können
Profiliert kann man bereits mit der Fingerbeere auf den UK-Rand die Achsenrichtung festlegen,
möglich ist aber auch über schablonengeführte Implantation.
Wenn Schablonen eingesetzt werden, dann möglichst Orientierungsschablonen, wo man Knochen sehen kann…
Eine Implantatachsenänderung kann man letztendlich mit abgewinkelten Abutments, die konfektioniert oder CAD-CAM gefräst angefertigt werden, ausgleichen.
Der Sicherheitsabstand zum Foramen mentale sollte mindestens 1mm, besser 2mm betragen, um selbst Quetschungen des Canalis mandibulae mit Sicherheit auszuschließen.
Wenn nur unzureichend Knochenlänge zur Verfügung steht, so darf auch nicht neben dem Kanal implantieren.
Um all diesen Risiken vorzubeugen, sollte vor der Implantation im UK-SZG immer ein DVT angefertigt werden,
d.h. eine dreidemensionale Darstellung, um die linguale i.R. ausgedünnte Kompakta und die
obere Begrenzung des Mandibularkanals eindeutig darzustellen.
IM OPTG hingegen ist i.R. nur der untere Rand des Mandibularkanals erkennbar, da nach okklusal meist kein Knochen vorhanden ist.
Minimalinvasive Methode im OK nach Summers
Kommt zur Anwendung, wenn durch Knochenschwund der Abstand zur Kieferhöhle noch 6-7mm beträgt, d.h. nur minimal bohren und anschließend klopfen oder
Bei sehr weichen Knochen gleich klopfen
Bei dieser Methode wird das Kieferhöhlendach angehoben um 1-2mm ohne Nebenwirkungen.
Patienten mit chronischer Sinusitis sind insofern geeignet, da diese Kieferhöhlen mit einer dicken Schleimhaut ausgekleidet sind und dadurch die Perforationsgefahr nicht besteht…..
Im FZB des OK`s ist zu beachten die Nasenhöhle, in die man nicht hinein implantieren darf,
Wenn in diesem Bereich der Knochen zu weit von vetsibulär nach oral abgebaut ist, dann sollte man besser kürzere Implantate verwenden und nicht ins For. Inzisivum implantieren.
Optimale Voraussetzungen für eine Sofortimplantattion:
1.I1. Im OK-EZ-Bereich:
i.R. ausreichend Knochen und Zahnfleisch
vor allem fester Knochen in palatinaler Richtung
2.I2. Im ersten OK-Prämolarenbereich
hat man i.R. ausreichend Knochen, man sollte das Implantat möglichst in die palatinale Wurzel inserieren und die bukkale Wurzel mit einem Gemisch aus autologen Knochenspänen und Knochenersatzmaterial auffüllen, sofern es sich um eine Sofortimplantation handelt.
3.I3. Im ersten OK- Molarenbereich
Nicht in die palatinale Wurzel implantieren, da große Gefahr der Verletzung der A.palatina
Grund: Gefäßverengung
Ohne Gefahr ist eine Tagesdosis von 3-5 Zigaretten pro Tag
betrifft meist Frauen im Alter zwischen 45-65 Jahren ,
Zungenbrennen als Symptom,
Patienten meinen, sich „Superzähne“ ziehen lassen zu müssen
höchstes Risiko für Implantate
Verhindert die Knochenneubildung
Risiko = dosisabhängig: 3mg pro Tag – geringes Risiko,
darüber hinaus ist höheres Risiko
bei temporärer Einnahme 3-4 Wochen warten, danach ist Implantation möglich
bei normalen Überfunktionen der Schilddrüse „Basedowsche Erkrankung“
besteht kein Risiko,
Nach einer onkologischen Behandlung einer Hyperfunktion – Implantation „ja“
aber bei einer Hypofunktion – Implantation „nein“
Risiko besteht lediglich bei Diabetes schwerer Formen
aber wenn diese Patienten seit >1Jahr oder länger diese Medikamente nicht mehr einnehmen, kann implantiert werden.
Für Krebspatienten, die eine Chemotherapie bekommen, gelten aus anderen Gründen Einschränkungen.
Bei bestimmten Tumorarten mit Knochenmetastasen werden nämlich häufig Medikamente verordnet, die das Risiko für eine schwer zu behandelnde Kiefernekrose erhöhen. Eine Kiefernekrose (Verlust des Kieferknochens und des darüberliegenden Zahnfleischs) ist ein regelrechter Albtraum – sowohl für den Zahnarzt als auch für den Patienten. Deshalb sollte jeder, der hoch dosierte Bisphosphonate, Denosumab oder Bevacizumab einnehmen muss oder musste, regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle.
Operative Kiefereingriffe sollen nach einer Bisphosphonat-, Denosumab- oder Bevacizumab-Therapie einerseits auf ihre Indikation hin überprüft werden und andererseits immer unter strengen Infektions- und Wundheilungs-Kautelen erfolgen
Für Maßnahmen zur Kiefer-Rekonstruktion nach ausgeheilter ONJ können zurzeit noch keine evidenzbasierten Empfehlungen formuliert werden (Expertenkonsens 12/16) 007/091 – Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose (BP-ONJ) und andere medikamentenassoziierte Ki efernekrosen aktueller Stand: 04/2012