Die aufwendigsten implantologischen Eingriffe sind jene, wo vor oder während der Implantatsetzung Knochen aufgebaut werden muss.
Möglichkeiten des Knochenaufbaus :
1. im OK: interner und externer Sinuslift
2. im UK: autologe Knochenaugmentation
3. im UK/OK: Bone Spreading
Hinsichtlich der zeitlichen Aufwendung und Versorgung unterscheidet man zwischen:
1. Knochenaufbau und sofortige Implantation, wenn nur ein kleiner Defekt besteht. Die Endversorgung erfolgt i. d. R. zwischen 3-6 Monaten
2. Knochenaufbau und spätere Implantation, wenn ein größerer Teil der Knochensubstanz fehlt.
Der Kieferknochen wird als erstes wieder aufgebaut und nach etwa 6-9 Monaten hat sich der Knochen regeneriert und das Implantat kann gesetzt werden.
Nach insgesamt 9-12 Monaten ist die künstliche Zahnwurzel versorgt.
3. Sinusbodenaugmentation als Sonderform des Knochenaufbaues im OK
Der Oberkiefer ist im Vergleich zum Unterkiefer schmaler bzw. dünner. Wenn in diesem Bereich ein Backenzahn extrahiert wurde, kann sich die darüberliegende Kieferhöhle ausdehnen. Die verbleibende Knochenschicht ist dann nur noch sehr dünn.
Möglichkeiten der Ausführung des Sinuslift:
1. interner Sinuslift nach der "Summers"-Methode
durchgeführt mit Osteotomen zur Kondensation des Knochens,
bei einer Knochenhöhe von mindestens 5mm,
Endversorgung bzw. Freilegung nach ca. 8-12 Wochen.
2. externer Sinuslift, d.h. Eröffnung der Kieferhöhle über ein seitliches Knochenfenster
entweder im "einzeitigen" Verfahren, wenn das Implantat bei kleineren Defekten und einer entsprechenden Knochenhöhe von mindestens 3-5mm gesetzt werden kann,
oder im "zweizeitigen" Verfahren, wo erst die Kieferhöhle mit Knochenmaterial bestückt wird. Nach erst 8-12 Monaten hat sich entsprechend stabiler Knochen gebildet und das Implantat kann gesetzt werden.